Um Haaresbreite an der Sensation vorbeigeschrammt. Das ist das Fazit aus TVM-Sicht, nach der knappen Niederlage beim souveränen Tabellenführer und Meisterschaftskandidaten TSV Rothenburg. Ein gerechtes Unentschieden, das hätten an diesem Tag sogar die Gastgeber akzeptieren müssen, doch diese verpackten das vermeintliche Remis in einen knappen Heimsieg und wurden so, zumindest auf dem Papier, ihrer Favoritenrolle gerecht.
Münchberg steht damit weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz. Tabellen lügen nicht, so wird die Lage für die Grün-Schwarzen immer bedrohlicher. Das sind momentan die nackten Tatsachen. Doch sind sie es wirklich? Das, was die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth in der Tauberstadt auf´s Parkett zauberten, erinnerte schon eher an die guten Serien der zurückliegenden Jahre, wo solche Begegnungen tatsächlich Spitzenspiele waren.
Münchberg hat in dieser Saison -aus welchen wechselnden Gründen auch immer- die personelle Seuche in Gepäck und muss von Spiel zu Spiel das Beste daraus machen. Was allerdings die Rumpftruppe mit gerade mal 2 Auswechselspielern beim Spitzenreiter ablieferte, war allererste Sahne und hatte mit dem Auftritt eines Kellerkindes absolut nichts gemeinsam. Was fehlte, war wirklich nur der zählbare Erfolg. Aber eben dieser entscheidet letztlich über sein oder nicht sein. Ansonsten packte jeder TVM-Akteuer etliche Prozent auf sein Leistungsvermögen obendrauf und war vom Anpfiff weg ein jederzeit gleichwertiger Gegner.
Mit Cenk Uzun und Lukas Hurt stellte Münchberg an diesem Tag zwei überragende Keeper, die vor sich eine bestens funktionierende Abwehr vorfanden. Nachdem aber auch die Gastgeber hinten excellent standen war schnell klar, dass es eine Partie wird, in der beiden Mannschaften am Ende weit von der 30-Tore-Marke entfernt landen würden.
Von Beginn an dominierten die jeweiligen Abwehrblöcke und ließen den Sturmreihen nur wenig Entfaltungsmöglichkeit. Es waren die kleinen Läufe, mit denen die Hausherren immer wieder den Vorteil für den Moment auf ihrer Seite hatten. So auch nach dem 1:2 bis zum 5:2 oder nach dem 14:14 zum 18:14.
Doch erstmals wurde Rothenburg zwischen der 15. und 21. Minute bewusst, dass sich mit dem TV Münchberg eine wesentlich spielstärkere Mannschaft vorstellte, als es deren aktueller Tabellenplatz widerspiegelt. In dieser Phase lag der Gast bis zum 10:11 ständig in Führung. Das 14:14 zur Pause war in Ordnung.
Rothenburg, angetrieben von seinen Torjägern Schemm und Skaramuca, setzte auch in Hälfte zwei alles daran, um früh auf die Siegesstraße einzubiegen. Doch selbst nach dem 20:17 ließen sich die Gäste nicht abschütteln. Es war eine tadellose Einstellung, mit der sich Münchberg beim möglichen Bayernligaaufsteiger vorstellte. Spätestens nach dem 21:21 in der 48. Minute wussten alle in der Halle, dass diese Partie bis zur Ziellinie ein ganz knappes Ding bleiben wird.
So blieb Münchberg selbst nach 22:24 Rückstand am Drücker. Dem erneut unermüdlich am Kreis rackernden Stefan Müller blieb der Treffer zum 24:23 Endstand vorbehalten. Obwohl danach noch 1:31 Minuten auf der Uhr verblieben, wollte der Ausgleich und somit der Lohn für diesen hervorragenden Auswärtsauftritt nicht mehr gelingen. Wenn schon nichts Zählbares, dann haben die Münchberger Handballer zumindest die Gewissheit mit nach Hause genommen, dass im Abstiegskampf mit ähnlichen Leistungen letztlich ein Überleben in der Landesliga durchaus als möglich erscheint.
TSV Rothenburg – TV Münchberg 24:23 (14:14)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kosmehl, Kalas (3), Baumgärtel (3), Krauß (2), Kral (4/1), Christoph Bär (5), Jan Lad (2), Müller (4).
Schiedsrichter: Martin Goeckel (Wendelstein); Kerstin Wölfel (Röthenbach) hatten die faire Partie jederzeit im Griff
Zuschauer: 300
Zeitstrafen: Rothenburg 2; Münchberg 1.
Spielfilm: 1:2, 5:2, 6:5, 7:7, 8:9, 10:11, 13:11, 14:14, 18:14, 18:17, 20:17, 21:21, 23:21, 24:23.