Es ist die Summe der Positivpunkte, die einen Tabellenführer auszeichnet. Dick unterstrichen erscheint auf dieser Liste die mannschaftliche Geschlossenheit! 5 Spiele, 10:0 Punkte und bisher ohne personellem Streichergebnis im Kader. Das sind Pfunde, mit denen es sich wuchern lässt.
Das war auch diesmal vor den Toren Erlangens so, wo die Grün-Schwarzen auf einen Ligarückkehrer trafen, der alles andere bot, als das, wann man von einem punktlosen Schlußlicht erwarten darf. Die Gastgeber besitzen eine junge, schlagkräftige und vor allem schnelle Truppe, die dem Spitzenreiter von Beginn an alles abverlangte.
Roßtal war sich bewusst, wenn man nach dieser Saison die Liga nicht sofort wieder in Richtung Bezirksoberliga verlassen will, müssen vor allem in eigener Halle Punkte her. Da kämen Zähler gegen den Tabellenführer gerade recht und so begannen die Hausherren entsprechend elanvoll. Doch die TVM-Abwehr wusste sich gegen die Anfangseuphorie zu stemmen, hatte zudem einen zuverlässigen Cenk Uzun hinter sich.
So gingen die zählbaren Vorteile nach Mitte der ersten Halbzeit an die Gäste. Sie hielten ab den 5:9 bis zum 10:14 den TV Roßtal durchwegs mit einem 4-Tore-Vorsprung auf Distanz. Danach folgte eine Phase, in der der TVM keineswegs schwächelte. Im Gegenteil, die Aktionen wurden absolut identisch gut vorbereitet. Doch getroffen hat der Gast nicht mehr. Fehlwurf Münchberg, Treffer Roßtal und als sich das Ganze im Minutentakt wiederholte, stand es urplötzlich 16:15 für den Neuling.
Roßtal spielte schnell und bereitete dadurch den TVM Probleme. Zudem besaßen die Gastgeber mit Christoph Nepf einen überragenden Kreisläufer, der es in dieser Begegnung auf insgesamt 11 Treffer brachte. Münchberg konnte aber den Lauf rechtzeitig stoppen und glich bis zum Wechsel aus. Nach Wiederanpfiff blieb die Partie jederzeit ausgeglichen, was auch beim 26:26 noch Bestand hatte.
Roßtal probierte alles, nahm den überragend Jan Lad in direkte Manndeckung. Auch Torsten Krauß, der erneut zu den Aktivposten gehörte, wurde enger genommen. Es hätte nicht viel gefehlt und die Heimmannschaft hätte das Match gedreht, was vielleicht an diesem Tag gegen manch anderen Gegner der Liga auch gelungen wäre.
Aber, als es richtig eng wurde war der in der 2. Halbzeit eingesetzte TW Lukas Hurt zur Stelle. Er hielt einige Bälle überragend und verhinderte einen Rückstand. Vorne trafen Kalas und Sammet, die Außen Oberländer und Baumgärtel und vom Kreis Müller und Christoph Bär, der sich erneut für Bigpointtreffer auszeichnete. Da war sie wieder, die mannschaftliche Geschlossenheit, die auch eine Manndeckung bzw. die wechselweisen Deckungssysteme des Gastgebers ausgehebelt hat. Sie war mit ausschlaggebend, dass sich die Schützlinge von TVM-Trainer Christian Seiferth wieder absetzten (27:30).
Doch die Hausherren wollten zumindest einen Punkt, was ihre aufopferungsvollen Bemühungen belohnt hätte. Beim 31:32 und 33:34 standen sie kurz vor ihrem Ziel. Aber vielleicht griff hier wieder einmal ein ungeschriebenes Gesetz. Steht man hinten in der Tabelle, gehen solche engen Partien verloren. Steht man vorne, kommt neben dem Können auch das Quäntchen Glück dazu.
Die entscheidenden Nadelstiche im Schlußspurt setzten die Grün-Schwarzen. Sie belohnten sich vor allem dafür, indem sie auf nahezu alle gegnerischen Maßnahmen die jeweils passende Antwort fanden. Der TVM-Angriff hat zudem mit zuletzt 75 !! Toren in zwei Spielen deutlich unter Beweis gestellt, dass den Abwehrreihen der Liga auch in dieser Saison ein scharfer Wind ins Gesicht bläst.
TV Roßtal – TV Münchberg 34:36 (18:18)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer (4), Kalas (8/4), Baumgärtel (3), Krauß (5), Sammet (3), Kral, Christoph Bär (2), Mayer, Lad (8), Müller (3).
Schiedsrichter: Langner (Coburg); Liebsch (Hammelburg)
Zuschauer: 180
Zeitstrafen: Roßtal 4; Münchberg 7.
Spielfilm: 1:1, 3:5, 5:9, 7:11, 10:14, 16:15, 18:18, 20:20, 21:23, 23:25, 26:26, 27:30, 31:32, 33:34, 34:36.