Handball in Münchberg

Herren I: TV Erlangen-Bruck II – TVM 46 : 28 (2.2.19)

Gepostet am 3. Februar 2019 in Herren I, Spielberichte.

20:10, das hätte auch ein Endergebnis sein können. Doch war dies nicht nur das Halbzeitresultat, sondern gleichzeitig der versteckte Hinweis, dass diese Partie so gar nicht nach dem Geschmack der Grün-Schwarzen verlaufen sollte.

Bekanntlicherweise kann in dieser Landesliga seit Jahren fast jeder jeden schlagen. Auch deshalb, weil diese Liga sehr spielstark und ebenso ausgeglichen ist. Jüngster Beweis war die Niederlage von diesem Wochenende des Tabellenzweiten Cham beim Kellerkind Mainburg. Doch hat es aus TVM-Sicht momentan den Anschein, dass gerade die Lichtinger-Schützlinge seit der Derbyniederlage in Helmbrechts das Siegen verlernt haben.

Vielleicht trägt auch die lange Pause Mitschuld am Rhythmusverlust. All dies für sage und schreibe 46 Gegentore vornean zu stellen, wäre vielleicht doch etwas zu billig. Vermutlich passt schon eher die Ordnung innerhalb des Teams derzeit nicht. Mit 422 Treffern den drittbesten Sturm der Liga ist beachtlich. Doch nützt dies wenig, wenn im Umkehrfall die Abwehr mit 440 Gegentoren momentan das Ligaschlusslicht stellt. Obwohl Trainer Frank Lichtinger vor dem Rückrundenstart noch stolz darüber gesprochen hat, dass gerade die Deckung Garant für den einen oder anderen Punkt in der Vorrunde war, scheint das Abwehrbollwerk derzeit gerade zu zerbröseln.

Vor allem in dieser Begegnung ließ der TVM seinem Gegner Freiräume ohne Ende. Dass dann in der Schlussphase Keeper Cenk Uzun entnervt auf der Bank Platz nahm und so Ralf Ehemann zu seinem Landesligadebut verhalf, zeigt wie miserabel derzeit hinten gearbeit wird. TW Lukas Hurt, der in dieser Serie schon oft zum Matchwinner wurde, hat erkrankt gefehlt. Doch selbst in Glanzform, hätte es diesmal wahrscheinlich auch nicht gereicht, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Es war in der Summe -auch im Angriff- deutlich zu wenig, was man von einem gestandenen Landesligisten, der sich zudem noch immer im Verfolgerfeld des Spitzenreiters befindet, erwarten darf und eigentlich auch muss.

So starteten die Gäste schon ziemlich unrund in diese Begegnung. Kaum richtig losgegangen stand es nach wenigen Minuten bereits 7:3 für die Hausherren. Danach fing sich der TVM und ballerte nicht mehr einfach drauf los, sondern agierte überlegter. Der Lohn folgte auf dem Fuß. Gut vorbereitete Aktionen wurde erfolgreich abgeschlossen und beim 8:8 nach 17 Minuten schien die Münchberger Handballwelt wieder in Ordnung.

Die nachfolgenden 8 Minuten brachten aber die Mannen um Vit Kalas, der diesmal für seine Verhältnisse eher einen gebrauchten Tag erwischte, gewaltig in Erklärungsnot. Alles, was bis zum Ausgleich richtig gut erledigt wurde, war fortan wie weggeblasen. Mit vogelwildem Angriffsspiel und Fahrkarten in Serie wurden die Gastgeber aufgebaut. Die wiederum nahmen die Geschenke dankend an. Auf fast jedem Fehler folgte ein Konter. Die logische Konsequenz war ein Brucker 8:0-Lauf und damit der Beginn vom Ende auf die Chance eines angestrebten Münchberger Auswärtspunktes.

Der TVM brachte kein Bein mehr auf dem Boden und ließ sich bis zum Wechsel beim 10:20 Rückstand bereits deutlich auf die Verliererstraße drängen. Welches Konzept für Halbzeit zwei wählen? Auf Ergebnis halten spielen und damit destruktiven Handball bieten. Das ist nicht Münchberger Art. Also, dann schon eher die Chance nach vorne suchen und sich an den rettenden Strohalm klammern. Ergebniskosmetik war angesagt. Doch diese Ansage konnte zu keinem Zeitpunkt mehr umgesetzt werden und verpuffte früh.

Es kam wie ein Wasserfall über den TVM. Fehler im Angriff und Tor durch Gegenstoß – und das in Serie. Innerhalb von weiteren 8 Minuten lag man plötzlich mit 29:13 im Hintertreffen. Alles, was beim TVM in der Folge schief lief, bestraften die Gastgeber gnadenlos mit einfachen Toren. Jan Lad war einer der wenigen, der sich mit 7 Treffern noch gegen die Niederlage stemmte. Der Rest bemühte sich zwar, kam aber über Stückwerk oft nicht hinaus.

Die Begegnung mündete in Laufe der zweiten Halbzeit in ein regelrechtes Scheibenschießen. Dies war die Quittung für die wohl schlechtes Saisonvorstellung der Münchberger Handballer. Die Grün-Schwarzen blieben über die gesamte Distanz den Beweis schuldig, dass sie sich zum aktuellen Zeitpunkt noch berechtig in der Spitzengruppe der Landesliga/Nord befinden.

Dieses Spiel muss jetzt ganz schnell aus den Köpfen verschwinden, da nächstes Wochenende die HSG Lauf/Heroldsberg in Münchberg gastiert. Nachdem sich beide im Verfolgerquartett des Spitzenreiters Heidingsfeld befinden, nochmals ein richtiges Spitzenspiel. Könnte aber bei einer erneuten Niederlage auch das letzte für lange Zeit für den TVM werden. In die Köpfe der Spieler muss schnell die Erinnerung an die ausgezeichnete Vorrundenserie zurückkehren, damit man wieder in die Spur findet.

TV Erlangen-Bruck II – TV Münchberg 46 : 28 (20 : 10)

TV Münchberg
Cenk Uzun, Ehemann (Tor);
Kalas (7/3), Richter, Panzer (2), Lucas Krauß (1/1), Schrepfer (2), Winterstein, Christoph Bär (2), Mayer (3), Jan Lad (7), Skvaril, Jonas Roßner (4).

Schiedsrichter: Münch / Öhrlein (Waldbüttelbrun) beurteilten gleiche Vergehen oft unterschiedlich

Zuschauer: 100

Zeitstrafen: Erlangen 2; Münchberg 5.

Spielfilm: 2:0, 7:3, 8:8, 16:8, 18:9, 20:10 (HZ); 24:11, 26:12, 29:13, 33:17, 36:19, 41:21, 43:25, 46:28.


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