Handball in Münchberg

Herren I: TSV Roßtal – TVM 30:23 (7.3.2020)

Gepostet am 8. März 2020 in Herren I, Spielberichte.

Es blieb beim Blinzeln auf die Revanche der Vorrundenniederlage. Im Gegenteil, das Rückspiel wurde zu einer wesentlich deutlicheren Angelegenheit für den Ligazweiten, der sich in dieser Form durchaus berechtigte Hoffnungen in Richtung Bayernligaaufstieg machen darf.

Roßtal ist daheim eine Macht und auch auf die Heimpunkte angewiesen, wenn kein wertvoller Boden im Kampf um die Ligaspitze verloren gehen soll. So trat der TSV von Beginn an auch auf und versuchte sich sofort den nötigen Respekt zu verschaffen. Gelang in der Anfangsphase nicht unbedingt zwingend, zumal der TVM schon gewillt war, mit einem couragierten Auftritt richtig dagegen zu halten. Dies gelang aber nur bis zum 3:3. Danach lösten sich diese Gedanken schnell wie Seifenblasen im Wind auf. Früh gelang es den Hausherren, Zentimeter um Zentimeter Boden den Gästen unter den spielerischen Momenten abzugraben. Will heißen, dass nach einer knappen Viertelstunde mit zwischenzeitlichen Roßtaler 7:0-Lauf und 10:3-Führung die Messe früh gelesen schien.

Damit konnten die Gastgeber erst einmal in Ruhe dem weiteren Spielverlauf entgegen sehen. Münchberg stand unter Druck und unter Zugzwang. Da stellte sich das alte TVM-Problem einer erfolgreichen Aufholjagd wieder in den eigenen Weg. Die Chancenverwertung! Wächst der Rückstand, erhöhen sich im gleichen Maße die schnellen Abschlüsse, deren Problem eher in der verfehlten Zielfindung zu suchen ist.

Fahrkarte um Fahrkarte reihten sich aneinander. Der TSV bedankte sich auf seine Art und Weise. Die lag im schnellen Umsetzen nach vorne. Bedeutet: Konter waren angesagt und deren Anzahl stieg, weil die Gäste tatsächlich deutlich zu viele Fehlversuche in ihre Angriffe einstreuten. So sind Spiele aus TVM-Sicht eben nur schwer zu gewinnen. Eine alte Weisheit, die die Grün-Schwarzen wieder einmal ignorierten und ihr Fehlerfestival fortsetzten.

Hinzu kam ein weiteres Problem, die Antrittsschnelligkeit oder auch der punktgenau Start in der Rückwärtsbewegung. Münchberg kümmerte sich zwar um ein möglichst zeitnahes Rückzugsverhalten. Es fehlte aber immer der berühmte eine Schritt, um dann tatsächlich die gegnerischen Konter entscheidend und vor allem ohne Foulspiel zu verhindern. Gelang dem TVM nicht und zwar ganz und gar nicht.

Das bedeutete, dass der TSV nahezu die Hälfte seiner 30 Treffer durch diese überfallartigen Angriffe erzielte. Da stand das dicke Plus dieser Partie ganz klar auf Seiten der Roßtaler, die immer wieder bewiesen, warum sie momentan ganz weit vorn in der Tabelle rangieren. Die Mannschaft aus dem Fürther Raum befleißigt sich einer Spielweise, die gefällt und mit der man jederzeit in der Lage ist, den Gegner schnell seiner eigene Philosohpie die Partie aus der Hand zu nehmen.

Sind dann Gegner, wie der TVM an diesem Tage, nicht in der Lage, ihren eigenen Rhythmus zu finden und selber ins Spielgeschehen einfließen lassen, dann läuft ein Match phasenweise eben nur in eine Richtung. Genau diese Richtung bestimmte der Tabellenzweite über nahezu 45 Minuten. Münchberg fand statt, teilweise auch auf der Spielfläche. Aber nie so entscheidend, dass die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger auch nur einmal in dieser Begegnung echten Anspruch auf einen Punktgewinn hätten anmelden dürfen.

Sie liefen der Musik immer ein Stück weit hinterher. Auch deshalb, weil beim eigenen Lied die entscheidenden Töne zu selten getroffen wurden. So hatte es manchmal den Anschein, als fehlten einfachste Mittel, um wirklich Paroli bieten zu können. Zwar hatten die Münchberger Keeper nicht ihren besten Tag, doch ist ihnen am wenigsten die Schuld in die Schuhe zu schieben. Im Gegenteil, sie standen in der einen oder anderen Szene noch goldrichtig, um deutlich größeren Flurschaden zu vermeiden.

So wurde Roßtal auch die Rolle des Wiederholungstäters leicht gemacht. Denn vom 15:12 bis zum 22:12 gelang dem Gastgeber nochmals ein 7:0-Lauf. Die TSV-Fans waren verständlicherweise begeistert. Beim Gast sollte da schon eher das Ausrufezeichen hinter die Beurteilung „in zahlreichen Situationen mangelhaft“ gesetzt werden.

Es geht eigentlich nicht, sich phasenweise so abzocken zu lassen. Spricht zwar für den Gegner, der nicht zu Unrecht wahrscheinlich bis auf die Zielgerade um den Titel, bzw. zumindestens um Rang zwei mitspielen kann und wird.

Münchberg dagegen ist noch lange nicht 100 %ig durch. Es werden noch mindest 2, aufgrund der Tabellenkonstellation besser sogar noch 4 Punkte benötigt, um dann für eine weitere Landesligasaison planen zu dürfen. Das Heimspiel am kommenden Samstag gegen HaSpo Bayreuth II wird deshalb nicht nur ein sehr wichtiges, sondern sicherlich ein genau so schweres mit trotzdem möglichst vollem Ertrag.

TSV Roßtal – TV Münchberg 30:23 (17:12)

Aufstellung:
Hurt, Florian Bär (Tor);
Kalas (2), Panzer (3), Merz (1), Christph Bär (3/2), Peetz, Leupold (3/3), Jan Lad (2), Troßmann (4), Müller (2), Jonas Roßner (2), Wilke, Eckardt (1).

Schiedsrichter: Hirt/Menz (Volkach)

Zuschauer: 200

Zeitstrafen: TSV 6; TVM 3

Siebenmeter: TSV 1/0; TVM 8/5.

Rote Karte: Thomas Wilke (TVM) in der 47. Minute wegen Foulspiel

Spielfilm: 2:1, 4:3, 10:3, 12:5, 12:9, 14:11, 15:12, 22:12, 24:14, 26:15, 28:20, 30:23.


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