Handball in Münchberg

Herren I: TSV 1861 Mainburg – TVM 27:17 (23.3.19)

Gepostet am 24. März 2019 in Herren I, Spielberichte.

Sicherlich hätte die Spielleitung mehr Geschick bewiesen, wenn Sie für dieses wichtige Duell im Hinblick auf den Abstiegs-Relegationsplatz ein Unparteiischenteam aus Unter- oder Mittelfranken eingeteilt hätte. Ruft schon Verwunderung hervor, wenn ein Schiedsrichter (Fembacher aus Kelheim) aus einem Verein kommt, der nur 5 km vom Spielort entfernt ist. Dass dies zu Entscheidungshilfen beiträgt, mag der neutrale Beobachter mit einem Augenzwinkern vielleicht sogar verstehen.

Die Schuld für den nächsten desolaten Auswärtsauftritt kann man den beiden Herren in Schwarz aber nicht allein in die Schuhe schieben. Verletzungen hin, Unabkömmlichkeiten her. Der TVM ist mit voller Kapelle -also 14 Mann starkem Kader- in Mainburg aufgelaufen. Von aufopferungsvollem Abstiegskampf war nicht einmal ansatzweise etwas zu sehen.

Vielleicht ist es im Nachhinein so zu beurteilen, dass die überragende Saisonvorrunde den Mannen um Trainer Frank Lichtinger mit jedem Sieg mehr das Gefühl für die Realität abhanden kommen ließ. Wer genau wirklich, spricht denn bei 18:6 !! Punkten einen Spieltag vor Beendigung der Vorrunde von Abstiegskampf? Niemand! Und das, obwohl Jahr für Jahr das Augenmerk der TVM-Handballer immer und immer wieder nur auf eben diesen Klassenerhalt gerichtet ist.

Dann kam der letzte Vorrundenauftritt und das besagte -aus Münchberger Sicht- kläglich abgeschenkte Lokalderby beim TV Helmbrechts. Und damit begann sie, die schwarze Serie, die zwischenzeitlich in einem 4:14-Punktelauf endet. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist mit dieser Niederlage auf 2 Zähler zusammengeschrumpft. Dadurch die Marschroute ab sofort klar ausgerichtet. Die Auswärtsschwäche im Hinterkopf, müssen in den verbleibenden 3 Heimbegegnungen gegen Kunstadt, Hochfranken und Helmbrechts 5 Punkte her. Für alle anderen Ausgänge könnte dann schon mal der Rechenschieber griffbereit gelegt werden.

Es ist eigentlich zwischenzeitlich zum Schutzschild für magere Auswärtskost geworden. Harz, aus TVM-Sicht: Mit jeweils 10 Toren Unterschied in Mainburg und Auerbach/Pegnitz verloren, mit 16 !! in Ingolstadt und sogar deren 18 !! Toren Differenz in Erlangen-Bruck. Da muss der Hebel für die Spurensuche schleunigst ganz wo anders angesetzt werden. Einstellungssache? Fakt ist auf jedem Fall, dass mit fahrlässigem Abwehrverhalten und einem Angriffsspiel, weit weg von entschlossenem ausnutzen und verwerten von Torchancen, nur wenig Aussicht auf Erfolg besteht.

So lag auch diesmal von Beginn an die bessere Körpersprache bei den Gastgebern, die schnell 3:1 vorne lagen. Mainburg stand hinten kompakt, langte richtig kräftig zu und dies mit allen erlaubten und manchmal auch unerlaubten Mitteln. Die Schiedsrichter ließen einiges durchgehen, was nicht nur beim Gast mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen wurde. Seis drum, die Hausherren nutzten die Gunst der Stunde und zogen auf 8:2 davon.

Auch deshalb, weil sie im Angriff nicht nur über die Leistungsstärke breiter aufgestellt waren, sondern in Dominik Abeltshauser einen hervorragenden Denker und Lenker besaßen. Trotzdem bäumten sich die Gäste phasenweise immer wieder auf und versuchten den Rückstand aufzuholen. In der Schlußphase des ersten Abschnittes schienen sie endlich im Spiel angekommen. Jetzt im Abschluss konsequenter kam Münchberg bis zum Seitenwechsel auf 4 Tore heran.

Neuen Mut geschöpft? Gastgeber geschockt? Keines von beidem, eher ein wenig durchschlagskräftiges Agieren auf beiden Seiten nach Wiederanpfiff. Es folgte eine lange TVM-Phase mit vielen Fehlwürfen. Hätte man hier die Chancen besser verwertet, wäre sicherlich noch etwas möglich gewesen. Zeit war reichlich vorhanden, auch die Abwehr stand abschnittsweise deutlich besser.

So änderte sich lange Zeit nichts am 4-5 Tore-Vorsprung der Niederbayern, die damit gut leben konnten. Zum großen Nachteil auf TVM-Seite sollte noch die „Rote Karte“ für die 3. Zweiminutenstrafe gegen Jan Lad in der 39. Minute werden. Damit fehlte den Grün-Schwarzen der Kopf in den letzten gut 20 Minuten. Die Lichtinger-Truppe konnte diesen Ausfall nicht mehr kompensieren.

Trotzdem flackerte phasenweise noch ein bisschen Willen auf. Allerdings der stärkere Siegeswillen und deutlich mehr Engagement lag an diesen Tag aber klar beim TSV 1861 Mainburg. Es ist müsig darüber zu diskutieren, dass die Niederlage in der Summe um einige Tore zu hoch ausgefallen sein mag. Bei nur 17 selbst erzielten Treffern mag auch diese Niederlage in der Höhe ihre Berechtigung finden. Ein Münchberger Angriff, der für sich in den zurückliegenden Jahren fast immer das Prädikat Ligaspitze für sich in Anspruch nehmen konnte, bewegt sich derzeit weit von dem entfernt, was eigentlich möglich wäre.

Jammern und Schuld bei Dritten suchen, hilft in der aktuellen Situation nichts. Die Grün-Schwarzen haben mit dieser Niederlage endgültig das lange Zeit bestehende Punktepolster aufgebraucht und befinden sich mitten im Abstiegskampf. Jetzt sind noch 10 Punkte zu vergeben. Davon müssen 5 auf die Habenseite. Weniger kann unter Umständen den Münchberger Handballern in der Endphase der Spielzeit 2018/2019 noch den Boden unter den Füßen wegziehen.


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