Handball in Münchberg

Herren I: TG Heidingsfeld – TVM 37:19 (27.10.18)

Gepostet am 28. Oktober 2018 in Herren I, Spielberichte.

Wenn schon Bruchlandung, dann aber gleich richtig! Als Youngster Moritz Panzer nach 9:41 Minuten seine Farben erstmals auf die Anzeigentafel brachte, da war sie so früh gestorben wie noch nie, die Hoffnung!

Die Gastgeber und Meisterschaftsfavorit Nummer Eins spielen in dieser Serie anscheinend schon jetzt in einer anderen Liga. Man mag über das Thema Harz denken wie man will, richtig schöner Handball ist aber anscheinend nur mit diesem Hilfsmittel möglich. Wenn man dann zudem noch mit Ausnahmespielern wie Gabor Farkas oder Frid Wisso bestück ist und außerdem einen überragenden Keeper in Person von Matyas Varga hinter sich hat, dann kann das Ganze auch schon mal zum Selbstläufer werden. Die Rede ist nicht nur vor dieser Partie, sondern vom bisherigen Saisonverlauf aus Heidingsfelder Sicht.

Bevor der TVM so richtig wusste, was da gerade passierte, führten die Hausherren bereits 8:0 und ließen früh keinen Zweifel am späteren Sieger aufkommen. Es war bemerkenswert, mit welch traumwandlerischer Sicherheit der Ball in Heidingsfelder Reihen lief und Münchberg schon früh vom gleichwertigen Gegner zum „nur noch“ Spielteilnehmer herabgestuft wurde.

Mit der Euphorie der 6:0 Punkte aus den letzten drei Partien sind die Grün-Schwarzen nach Unterfranken gefahren und haben insgeheim natürlich damit geliebäugelt, dem verlustpunktfreien Spitzenreiter ein bisschen zu ärgern. Dass dieser Gedanke ganz schnell in den Ordner der nicht gebrauchten Spielideen gelegt werden konnte, dafür sorgen die Gastgeber mit einem fulminanten Auftakt.

Genau dieser war letztlich ausschlaggebend, dass die Partie von Beginn an bis zum Abpfiff zahlenmäßig nur in eine Richtung lief. Damit kann dem TVM keinesfalls fehlender Wille oder eine unterirdische Tagesform nachgesagt werden. Die Hätzfelder Bullen, wie sich Heidingsfeld selber bezeichnet, waren einfach um eine ganze Klasse besser. Das ist nicht nur der Tabellensituation geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass man mit Zwischenstopp Bayernliga in 2-3 Jahren im bezahlten Handball in Deutschland angekommen sein will. Wer der Darbietung an diesem Samstag beigewohnt hat, könnte mit Fug und Recht behaupten, dass diese Heidingsfelder Zielsetzung so realitätsfern nicht ist.

Auf der Spielfläche klappts bestens, was die Zuschauerresonanz betrifft, ist aber noch deutlich Luft nach oben. Nicht einmal 100 Besucher beim Spiel Erster gegen Vierter gehört dann doch eher in die Schublade Armutszeugnisse. Um die einzige Stimmung in der Halle bemühte sich zumindest der Hallensprecher, der seine Trommel ans Mikrofon hielt, um damit einen Hauch von Drumherum um Spitzenhandball zu erzeugen. Eigentlich traurig, wenn man sportlich so hohe Ziele verfolgt.

Die Mannschaft selber ist anscheinend nicht auf Hilfe von Außen angewiesen und spulte ihr Pensum gnadenlos herunter, Obwohl die Gäste zwischenzeitlich einige gute Szenen hatten, spricht der 7:18 Pausenrückstand aus TVM-Sicht eine deutliche Sprache.

Was schon in Halbzeit eins begann und sich nach Wiederanpfiff fortsetzte, war eine große Fehleranzahl beim TVM, die es in den zurückliegenden Partien so nicht gegeben hatte. Das lag wohl auch der Übermacht des Gegners, die bei den Lichtinger Schützlingen Spuren hinterließ. Hinzu kam, dass die beiden Münchberg Keeper in vielen Aktionen von ihren Vorderleuten in Stich gelassen wurden und sich der TGH-Kanonade oft chancenlos gegenüber sahen. Da klingt es schon fast makaber, dass gerade Cenk Uzun und Lukas Hurt mit etlichen Glanztaten ein noch viel größeres Debakel verhinderten.

Gegen Ende mündete die Begegnung in ein Schaulaufen der Hausherren, die zudem ihre jetzt zahlreichen Konter gnadenlos zu Ende brachten. Im Nachhinein bleibt für die Münchberger Handballer der Trost, lieber einmal so, als öfter knapp zu verlieren. Sollte tatsächlich Heidingsfeld die Nummer durchziehen und ohne Verlustpunkt die Ziellinie überschreiten, dann ist aus TVM-Sicht in dieser Partie eigentlich gar nichts passiert. Kann man auch als Galgenhumor betrachten, wäre aber letztlich so.

Viel wichtiger ist es für die Grün-Schwarzen, dass die leichten Blessuren von Jonas Roßner und Jan Lad während der Woche ausheilen, damit am kommenden Samstag ab 19:30 Uhr gegen den TV Mainburg in heimischer Gymnasiumhalle ein Team aufgeboten werden kann, dass dann komplett wieder ans Punkte sammeln geht.

TG Heidingsfeld – TV Münchberg 37 : 19 (18 : 7)

TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Breuherr, Kalas (6/3), Richter, Panzer (1), Schrepfer (3), Jonas Roßner (1), Winterstein, Christoph Bär (2), Jan Lad (2), Skvaril (4), Stefan Roßner.

Schiedsrichter: Florian u. Maximilian Murrmann (Altenfurt) merkte man öfters die noch fehlende Erfahrung an

Zuschauer: 90

Zeitstrafen: je 3

Spielfilm: 8:0, 10:4, 16:6, 18:8, 23:9, 29:10, 31:13, 34:18, 37:19.


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