Handball in Münchberg

Herren I: HSV Hochfranken – TVM 31:27 29.9.12

Gepostet am 30. September 2012 in Herren I, Spielberichte.

Mit Herz und Verstand

Kampfstark, geschlossen, variabel: Die HSV Hochfranken zieht im Derby der Handballl-Landesliga den Münchberger Individualisten den Zahn. Deren Torfabrik ist gebremst, und der Wille manches Spielers ebenfalls.

 

Die Handball-Landesliga Nord ist attraktiver denn je. Seit vielen Jahren treten hier wieder einmal vier Mannschaften aus Frankens Nordosten an, bieten beste Kost. Jeder von ihnen scheint jeden schlagen zu können. Der TV Münchberg war als leichter Favorit nach zwei überzeugenden Siegen in die Selber Roland-Dorschner-Halle gekommen. Doch dort reichten einige starke Individualisten nicht gegen einen Kontrahenten mit Biss, Kampfgeist und den richtigen Ideen.
HSV-Trainer Volker Eheim fehlten nach dem Abpfiff zunächst die Worte. Dafür wollte das Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht weichen. Sein Widerpart Christian Seiferth analysierte fair und nüchtern: „Die HSV Hochfranken hat verdient gewonnen, vor allem wegen ihres starken Defensivspiels.“ Hatten einige seiner Jungs das Spiel vielleicht schon vor dem Anpfiff im Kopf gewonnen? Seiferth ebenso klar wie süffisant: „Ich nicht!“ Ein zu allem entschlossener Gastgeber führte nach 14 Minuten mit 7:4, auch wegen zweier TVM-Strafwürfe in Folge, die Vladimir Michanek parierte. Mittelmann Daniel Fischer
zeigte mit fünf Treffern vor der Pause, dass er vom Bezirksligisten TV Rehau ins Team des neuen Landesligisten HSV Hochfranken hineinwächst. Doch die Abwehr der Gäste stabilisierte sich. Vit Kalas brachte Münchberg mit 12:10 in Führung. Seine Nebenleute trafen danach zwei Mal den Pfosten und aus dem Kreis. Und so zeigten die Gastgeber eine ihrer vielen Qualitäten: Sie nutzten jede kleine Schwäche des Gegners und bogen die Partie in den letzten 90 Minuten der ersten Halbzeit noch um: zunächst Wiedel mit Glückstor, schließlich Lukas Kempf nach Konter zwei Sekunden vor Schluss. „Das Tor war typisch für mein Team“, lobte Trainer Eheim die rasche Auffassungsgabe, Entschlossenheit und das Durchsetzungsvermögen nach einem technischen Fehler der Gäste. Denen sollte erst nach zwölf Minuten der nächste Treffer gelingen, zum 13:17 nach 37 Minuten. Vorher hatten zunächst Routinier Michanek mit drei seiner 13 starken Paraden die Führung verteidigt und dann Lukas Kempf vom Kreis damit begonnen, die vor der Pause starke Gäste-Defensive langsam und überlegt aufzuweichen. Auf der Gegenseite nervten hellwach und aggressiv verteidigenden Hochfranken die TVM-Angreifer derart, dass beispielweise Vit Kalas rasch die Lust zu vergehen schien. 21:14 und 22:15 führten die Hausherren nach gut 40 Minuten. Doch jeder in der Halle wusste: Das muss noch nicht reichen. Münchberg ging zur Manndeckung über, die HSV war ratlos und wenig später in doppelter Unterzahl. Innerhalb von drei Minuten verkürzten die Gäste auf 20:22. Nun kamen, wie so oft in Selb, die Minuten
des Johannes Kempf. Mit Mumm und Gewalt bewahrte er den Seinen die Führung. Die schmolz freilich bis auf einen Treffer zum 24:23 in der 51. Minute. Dann zeigte die HSV Hochfranken aber endgültig ihre Qualität. In fragwürdiger Unterzahl traf Kirsch, und auf das erneute Anschlusstor konterte Schönberner. Und als Thorsten Kirsch fünf Minuten vor dem Ende per Strafwurf zum 28:24 traf, konnte in der Regiebox die Melodie „An Tagen wie diesem“ aufgelegt werden. Hinter Tagen wie diesen steht aber gründliches Arbeiten: Am Vorabend des Spieles hatte Volker Eheim das Münchberger Spiel gründlich per Video mit seinem Team analysiert. An der Seitenlinie schickte er dann in kritischen Situationen die richtigen Leute auf das Feld. Und die dankten es ihm mit dem ersten Saisonsieg.

 

Aus der Frankenpost, Bericht von Wolfgang Neidhardt

HSV Hochfranken – TV Münchberg 31:27 (13:12)
HSV Hochfranken: V. Michanek – Fischer (6), J. Kempf (7), L. Kempf (3), Kirsch (5/2), M. Michanek (2/1), Mocker (1), Nützel (1), Schönberner (3), Wiedel (3).

TV Münchberg: Fl. Bär, ab 13. Weiß – Chr. Bär (2/1), Kalas (3), Krauß (4), J. Lad (4), M. Lad (8/1), Sammet (3/1), Schulz (1). Szwarc, Wilferth, Winterstein (2).

Zuschauer: 350. – Schiedsrichter: Werner (Regensburg), Kessner (Hemau). – Zeitstrafen: je 5. – Siebenmeter: HSV 5/3, TVM 6/3.


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