Wer´s selber schon erlebt hat, weiß wovon die Rede ist. Den Siegtreffer in eigener Hand, doch plötzlich streiken die Nerven. So erging es Paula Dittmar, die bei 59:27 Minuten vom Siebenmeterpunkt aus scheiterte und den möglichen Sieg liegen ließ. Gerade ein vergebener Strafwurf kurz vor Schluss bleibt immer besonders im Gedächtnis haften, doch den Sack hätten die stark ersatzgeschwächten TVM-Mädels trotzdem wesentlich früher zumachen können.
Bei zwischenzeitlicher 4-Tore-Führung gegen Ende der ersten Halbzeit und auch noch beim 18:20 in der 54. Minuten waren sie vorhanden, die Gelegenheiten, die für einen doppelten Punktgewinn nicht ungenutzt bleiben dürfen. So kamen die Gastgeber dank ihrer beiden unermüdlich kämpfenden Ankurbler- und Vollstreckerinnen Simone Rittmaier und Anja Görtler immer wieder ins Match zurück. Sie waren es, die Hallstadt im Spiel hielten und dafür sorgten, dass in einer abwechslungsreichen und spannenden zweiten Halbzeit sich auch noch eine dramatische Torfolge hinzugesellte.
Dass es am Ende zu einem leistungsgerechten Unentschieden kam, ist auch ein Teil sportlicher Gerechtigkeit, denn einen Verlierer hatte diese Partie auch nicht verdient. Neben den Langzeitverletzten Lara Ott und Verena Lauterbach, haben auf Münchberger Seite auch noch Manuela Popp, Katharina Linden und Nina Haubner gefehlt. Eine Trainingsvorbereitung unter der Woche war somit kaum möglich. Dafür hat Kristin Wolfrum keine Mühen gescheut um die gut 200 km aus Baden Württemberg extra für die Partie in die Heimat zurückzukommen, um den Kader zu ergänzen.
Die, die zur Verfügung standen, erledigten ihre Aufgabe von Beginn an sehr ordentlich. Paula Dittmar und Nele Fröhlich aus dem Rückraum, sowie die Cleverness von Kristin Wolfrum am Kreis wurden zu entscheidenden Faktoren. So dominierten die Gäste über weite Strecken der ersten Halbzeit, bevor nach dem Wechsel die Begegnung immer ausgeglichener wurde.
Zudem zeigten beide Torhüterinnen eine ordentliche Leistung, wobei Carina Hüttel mit ganz wichtigen Paraden in der hektischen Schlussphase glänzte. Dass 3 von 6 Strafwürfen liegen gelassen wurden, wirkte sich in der Endabrechnung allerdings wiederum negativ aus.
Unterm Strich war das Unentschieden mit angeschlagenem Kader, gegen einen eminent starken TV Hallstadt, absolut in Ordnung und entspricht auch dem tatsächlichen Spielverlauf. Dass die Grün-Schwarzen nicht nur in den Schlusssekunden ihren Kasten sauber hielten, sondern über die Gesamtdistanz teilweise aufopferungsvoll kämpften, verdient ein Sonderlob. Das Remis kann unter diesen Umständen als ein gewonnener Zähler angesehen werden, mit dem die TVM-Damen aktuell auf Rang fünf in der Tabelle stehen.
Wenn die Schützlinge von Christopher Seel am kommenden Sonntag zum Rückspiel beim Spitzenreiter Kunstadt-Weidhausen auf´s Parkett müssen, sollte sich das Lazarett aber lichten, denn sonst wird es schwer eine Überraschung ins Visier zu nehmen.
TV Hallstadt – TV Münchberg 22 : 22 (10 : 13)
TV Münchberg
Carina Hüttel, Keibel (Tor); Breuherr, Zeitler, Denise Hüttel (2/1), Franke (1), Wolfrum (4), Fröhlich (5), Wilferth (3), Krauß (2), Dittmar (5/2).
Schiedsrichter: Zeller (Pegnitz) leitete souverän
Zuschauer: 80
Zeitstrafen: Hallstadt 6; Münchberg 3.
Spielfilm: 1:0, 1:3, 5:4, 7:8, 9:13, 12:13, 15:14, 16:17, 18:20, 21:20, 21:22, 22:22.