Ein bisschen Mitgefühl verdienen sie schon, die beiden Torsteherinnen des TV Münchberg. Obwohl beide ihre Sache erneut recht ordentlich erledigten, Romina Harich diesmal phasenweise sogar ausgezeichnet, kassierten sie wieder um die bzw. diesmal genau 40 Gegentreffer.
Dies war erneut einer unterirdischen Abwehrleistung der Vorderleute zuzuschreiben. Münchberger Damenhandball bewegt sich sowie seit Jahren überwiegend im mehr oder weniger köperlosen Verhalten dem Gegner gegenüber. Diesmal war es aber teilweise so krass, dass den gegnerischen Kreisläuferinnen oft 3-4 Meter Platz zur Ballannahme und Vollendung blieben. Landesligatauglich ist das in der Form nicht.
Und damit beginnen Münchberger Probleme. Hinten offen wie ein Scheunentor, bleibt vorne keine Zeit für Experimente. Und als solche müssen die vielen leichtfertigen Fehlwürfe wohl doch bezeichnet werden. Die jüngste Mannschaft der Liga verdient aber den Schutz, in solchen Situationen, mit den wohl alle Beteiligten noch eine Zeit leben müssen, nicht zu stark in den Fokus der Kritik zu geraten.
Doch rächt sich im Moment, wenn eine Serie von Fahrkarten dafür ausschlaggebend ist, dass bereits beim Seitenwechsel erneut alles entschieden war. Drei Leistungsträgerinnen wie Denise Hüttel, Ann-Kathrin Müller oder Nicole Sammet sind zu wenige Schultern, um die Last gleich zu verteilen. Die Jungen können verständlicherweise zum jetzigen Zeitpunkt den Landesligatakt noch nicht im richtigen Rhythmus mitspielen.
Und so etwas nutzt eine erfahrene Gästemannschaft gnadenlos aus. Freilich besaß auch Nabburg/Schwarzenfeld mit Anna Kovarikova und Martina Rank nur zwei außergewöhnlich gute Akteure. Doch in der Breite war die Truppe einfach erfolgsorientierter aufgestellt.
Trotzdem verdient sich die Heimmannschaft ein Lob, zumindest für das, was sie in Hälfte zwei abgeliefert hat. Genau wie beim letzten Auswärtsspiel in Mintraching/Neutraubling gaben sich die Schützlinge von Trainer Jürgen Albertz zu keinem Zeitpunktauf. Das beweist Moral und zeigt, dass spielerische Mittel vorhanden sind, die es jetzt zu verbessern gilt.
Steht erst einmal die Abwehr, dann werden sich auch vorne die Erfolge einstellen. So müssen die TVM-Damen für den Moment auch die „Rote Laterne“ akzeptieren und sollten als Nahziel ins Auge fassen, Stabilität in die eigenen Reihen zu bringen. Vielleicht hilft es, dass am kommenden Wochenende mit der HG Kunstadt nicht wieder eine Spitzenmannschaft auf die Grün-Schwarzen wartet.