Satz mit „X“, war wohl nix! Das trifft ausnahmsweise für beide Teams im Verfolgerduell der Landesliga/Nord zu. Denn sowohl Münchberg, wie auch Erlangen-Bruck liegen nach dem klaren Erfolg der Universitätsstädter bereits 5 bzw. 6 Punkte hinter dem Führungsduo von HC Erlangen III sowie der DJK Rimpar II zurück.
Die beiden Aufsteiger scheinen die Liga im Handschlag zu nehmen und konnten nach ihren erneuten Erfolgen die Führung jetzt sogar ausbauen. Langeweile an der Spitze droht und ist für die Rückrunde dadurch vorprogrammiert. Ihren Teil trugen die Grün-Schwarzen am Samstag dazu bei.
Münchberg wäre für den Moment das einzige Team gewesen, dass bei einem doppelten Punktgewinn in Erlangen-Bruck nicht nur den Vorsprung auf Rang vier auf ebensoviele Zähler ausgebaut, sondern mit einem Rückstand auf Rang zwei von dann drei Punkten so etwas wie Reichweite zu den Spitzenmannschaften angedeutet hätte.
Aber dazu braucht es eben 6-7 Feldspieler, die überragend auftreten und 2 ebenso starke Keeper. Beides nicht der Fall gewesen, wobei Peter Fleischmann der Dank gilt, der für seinen verhinderten Kollegen Cenk Uzun kurzfristig in die Bresche sprang. Bei den Feldspieler waren Vit Kalas, der seit Wochen wieder einmal eine ordentliche Leistung ablieferte, sowie Torsten Krauß, Jan Geserer, Jan Lad und mit Abstrichen Tobias Wilferth diejenigen, die am ehesten ihr Potential abriefen.
Aber auch die genannten waren nicht immer frei von Fehlern und bestätigten erneut, dass der TVM immer dann Probleme bekommt, wenn der Gegner überragende Rückraumschützen aufbietet. Da waren die Hausherren gut bestückt, allen voran mit dem Ex-Bundesligaspieler Sven Eskofier, der allein 1/3 der Brucker-Treffer erzielte. Gerade hier zeigt sich immer wieder, dass die Harmonie beim TVM zwischen Abwehrblock und TW-Stellungsspiel nicht über Mittelmaß hinausgereicht.
In den ersten 20 Minuten begann der TVM mit einer 3-2-1-Deckung und hielt dadurch erst einmal die gegnerischen Rückraum-Rechtswerfer auf Distanz. Nachdem aber in der Folge in kurzen Abständen zu viele Gegentreffer kassiert wurde, stellte TVM-Trainer Christian Seiferth sein Abwehr-System auf 6:0 um und hatte auch damit für den Moment wieder Erfolg.
Die Gäste fanden besser in die Begegnung und verkürzten bis zum Seitenwechsel auf 2 Tore Differenz. Alles drin in Hälfte zwei, aber nur solange, bis der Anpfiff zur 2. Halbzeit ertönte. Danach waren es erneut die Brucker, die der Partie vor allem von der Trefferfolge her schnell wieder ihren Stempel aufdrückten. Jetzt musste Münchberg aufpassen, um nicht total den Zugriff zum Geschehen zu verlieren.
Nochmals wurde die Abwehr umgekrempelt, ohne Erfolg. Auch deshalb, weil die TVM-Keeper bei den Distanzschüssen meist nur 2. Sieger blieben. Da stand bei den Hausherren mit Zapf an diesem Tag ein anderes Kaliber zwischen den Pfosten, der gleich serienweise Würfe aus der 2. Reihe -zugegeben, nicht immer die platziertesten- entschärfte.
In die Aufzählung der nicht brauchbaren Szenen reihte sich auf TVM-Seite wieder einmal das oft hilflose Verhalten gegen eine 6:0-Deckung ein. Die Probleme im Positionsangriff sind hier augenscheinlich. Unverständlicherweise gesellten sich in vorentscheidenden Szenen 3-4 Chancen hinzu, die unbedingt ihr Ziel hätten finden sollen. In der Kombination mit 4-5 technischen Fehlern, die dann in der Summe ausreichen, um als Verlierer auf die Heimreise geschickt zu werden.
Was blieb, ist der Sieg einer Brucker Mannschaft, die keinesfalls am oberen Limit des Leistungsvermögens agierte. Aber gegenüber der letztjährigen Saison hat dieses Erlanger Team einen breiten, sehr gut aufgestellten Kader.
Für den TVM bleibt die Erkenntnis, seit mehreren Jahren in Folge ein gutes bis sehr gutes Mittelfeldteam mit Tendenz nach oben zu sein. Für eine Spitzenmannschaft fehlt allerdings noch die Konstanz und die Beseitigung der genannten Baustellen.
TV Erlangen-Bruck – TV Münchberg 35 : 30 (17 : 15)
TV Münchberg: Florian Bär, Fleischmann (Tor); Oberländer, Kalas (9/4), Weiß, Jakob Lad, Krauß (7), Wilferth (3), Mayer, Geserer (4), Martin Lad (1), Jan Lad (5), Müller (1).
Schiedsrichter: Goeckel (Roth); Hermannstädter (Zirndorf) hatten mir der fairen Partie keine Mühe
Zuschauer: 1 3 0
Zeitstrafen: Erlangen 3; Münchberg 1.
Spielfilm: 2:1, 6:5, 11:7, 15:10, 16:14, 21:17, 26:21, 29:24, 33:28, 36:30.